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Wetterfühligkeit:
Wenn das Wetter
die Gesundheit stört

Gesundheitsblog April 2020

Wetterfühligkeit: Wenn das Wetter die Gesundheit stört

Der April macht bekannter Weise, was er will. Eben sitzen wir noch im T-Shirt im Freien und genießen die warme Frühlingssonne auf unserer Haut, und im nächsten Moment ziehen dunkle Wolken, Wind und Regen- oder sogar Schneeschauer auf und lassen uns zittern. Eine ganz normale, witterungsbedingte Reaktion des gesunden Organismus: Ständig ist er damit beschäftigt, auf Veränderungen der äußeren Gegebenheiten und der Umgebungstemperatur zu reagieren, um die Körpertemperatur konstant auf 37°C zu halten. Wir nehmen dies in der Regel nur wahr, wenn wir schwitzen oder frieren.

Der eingebildete Kranke? Nein!
Über diese normalen Wetterreaktionen hinaus leiden manche Menschen bei Wetterumschwüngen verstärkt unter körperlichen oder psychischen Beschwerden. Ein Phänomen, das als Wetterfühligkeit bezeichnet wird und durch vielfältige Symptome gekennzeichnet ist. Über die genauen Zusammenhänge zwischen Wetter und Gesundheitsbeschwerden sind sich Experten nicht einig. Klar ist jedoch, dass sich Wetterfühlige Ihre Beschwerden nicht einbilden: Wetter hat individuell unterschiedlichen Einfluss auf das Allgemeinbefinden, die Stimmung und Leistungsfähigkeit der Betroffenen.

Die Symptome und ihre Auslöser

Die Symptome und ihre Auslöser

Zwar wird Wetterfühligkeit in der Wissenschaft nicht als spezifische Krankheit eingestuft, sie weist jedoch auf eine Störung im vegetativen Nervensystem hin. Das vegetative Nervensystem, auch autonomes Nervensystem genannt, reguliert automatisch bestimmte Prozesse im Körper, so zum Beispiel Blutdruck, Herz- und Atemfrequenz, Körpertemperatur und Verdauung. Äußere Störfaktoren wie Stress, und bei wetterfühligen Menschen Wetterumschwünge, können dieses innere Regelsystem aus dem Gleichgewicht bringen.

Zu den typischen Symptomen zählen Kopfschmerzen, Abgeschlagenheit, Benommenheit, Müdigkeit, Gereiztheit, Nervosität, Konzentrationsstörungen, Schlafstörungen, Gelenk-, Muskelschmerzen oder auch Narbenschmerzen und Schwellungen. Ausgelöst werden die Symptome unter anderem durch extreme Temperaturen, starke Temperaturwechsel, Luftdruckschwankungen sowie nass-kaltes Wetter, Föhn und Gewitter.

Wetterempfindlichkeit
Wetterfühligkeit ist zu unterscheiden von Wetterempfindlichkeit. Während wetterfühlige Menschen im Grunde gesund sind, haben wetterempfindliche Menschen Vorerkrankungen, zum Beispiel Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Migräne, Asthma oder rheumatische Erkrankungen, die sich durch klimatische Veränderungen verstärken können. Ein Wechsel von Hitze zu Kälte kann beispielsweise Herzpatienten gefährden, da eine Temperaturveränderung Einfluss auf die Beschaffenheit des Blutes hat. Eine hohe Luftfeuchtigkeit kann die Symptome rheumatoider Arthritis intensivieren.

Was bei Wetterfühligkeit hilft

Bei Wetterfühligkeit ist zunächst einmal „Ursachenforschung“ hilfreich: Je besser Sie die Symptome und Auslöser kennen, desto besser können Sie entgegenwirken. Legen Sie dafür ein Tagebuch an, in dem Sie festhalten, wie oft, wie stark, in welchen Abständen und bei welchem Wetter die jeweiligen Symptome auftreten und wie lange sie anhalten. Dies ist für Sie und gegebenenfalls Ihren Arzt die beste Grundlage, um über geeignete Verhaltens- und Therapiemaßnahmen zu entscheiden.

Im Folgenden einige grundsätzliche Tipps, die den Organismus in seiner Anpassungsfähigkeit bei Wetterumschwüngen unterstützen können:

  • Abhärtung: Regelmäßige Wechselduschen können ebenso wie Saunagänge oder Kneippanwendungen dazu beitragen, die Funktionsfähigkeit der Blutgefäße zu trainieren. Die kurzfristigen Wechsel von warm zu kalt helfen dem Organismus, flexibler auf Wetterveränderungen zu reagieren. Zudem werden so Kreislauf und Immunsystem gestärkt und die Durchblutung angeregt.
  • Bewegung: Spaziergänge an der frischen Luft – möglichst täglich – bei jedem Wetter können viel bewirken, da der Körper dabei lernt auf verschiedene Wetterreize zu reagieren. Ergänzend sind Ausdauersportarten wie Walken, Joggen, Radfahren und Schwimmen eine Wohltat für Körper und Seele und helfen dem Organismus bei seiner klimatischen Anpassungsfähigkeit. Auch Gartenarbeit kann dabei hilfreich sein.
  • Erholung: Ebenso wichtig wie regelmäßige Bewegung ist es, dem Körper wohlverdiente Ruhephasen zu gönnen – insbesondere an Tagen, an denen Sie unter Wetterfühligkeit leiden. Autogenes Training und Yoga können dabei helfen. Achten Sie auch auf regelmäßigen und erholsamen Schlaf
  • Gesunde Ernährung: Regelmäßige und ausgewogene Ernährung gibt dem Körper die Nährstoffe die er benötigt, um kräftig und gesund zu bleiben. Übergewicht sollte reduziert werden, da es Wetterfühligkeit begünstigt. Außerdem sollten Wetterfühlige Alkohol und Nikotin meiden, da sie das vegetative Nervensystem beeinflussen können.
  • Flüssigkeitszufuhr: Grundsätzlich wird eine Flüssigkeitszufuhr von bis zu 2 Liter pro Tag empfohlen. An Tagen, an denen Sie unter Wetterfühligkeit leiden, ist dies besonders wichtig, um den Blutkreislauf zu unterstützen und niedrigem Blutdruck oder Schwindel entgegenzuwirken.


Wir sind für Sie da!

Wetterfühligkeit ist in der Regel nicht bedrohlich, kann für die Betroffenen jedoch sehr unangenehm sein. Sofern Sie unter starken Beschwerden leiden, sollten auf jeden Fall einen Arzt konsultieren, um sicherzugehen, dass keine andere Erkrankung vorliegt. Ansonsten sind auch wir gern für Sie da und beraten Sie bei all Ihren Fragen!